Meldungen aus dem Jahre 2009 - Teil 2

Manfred mit jungen Flatterulmen und Verbissschutz auf dem Weg zur Pflanzung.
Manfred mit jungen Flatterulmen und Verbissschutz auf dem Weg zur Pflanzung.

Pflanzaktion in der "Hölle"

9.11.2009

 

Beim diesjährigen Arbeitseinsatz im NABU-Waldgebiet "Hölle" trafen sich 15 Helfer zu einer umfangreichen Pflanzaktion: Zur Schaffung eines reich strukturierten Waldrandes aus heimischen Sträuchern wurden Schneeball, Hasel und Weissdorn gepflanzt.

 

Zusätzlich wurden rund 60 junge Flatterulmen ausgepflanzt, die im Sommer 2009 von Vereinsmitgliedern herangezogen wurden. Die Saat hierfür lieferte eine alte Flatterulme am Waldrand. Die Pflanzung der in Schleswig-Holstein auf der "Roten Liste" stehenden Flatterulmen ist Teil eines kleinen Artenschutzprojektes der NABU-Gruppe Neumünster für diese Baumart. Mehr Informationen und Bilder zu diesem Projekt finden Sie hier.

 

Nach getaner Arbeit gab es zur Belohnung und Stärkung warme Getränke und Kuchen.

Im Schutze dieses Zaunes werden bald junge Eichen heranwachsen.
Im Schutze dieses Zaunes werden bald junge Eichen heranwachsen.

Neuer Wildschutzzaun in der "Hölle" fertig

3.11.2009

 

Die Vorbereitung für die Umwandlung einer weiteren Fläche ehemaliger Sitka-Fichten-Monokultur in standortgerechten Laubwald sind abgeschlossen: Vergangene Woche wurde ein zweiter Wildschutzzaun im NABU-Wald "Hölle" errichtet. In seinem Schutz sollen bald junge Eichen heranwachsen. Die Errichtung von Wildschutzzäunen erwies sich leider aufgrund der hohen Wilddichte als unverzichtbar.

Derzeit auf Zwischenstop im Dosenmoor: Kraniche auf dem Weg nach Süden. Foto: Oscar Klose, NABU Eutin.
Derzeit auf Zwischenstop im Dosenmoor: Kraniche auf dem Weg nach Süden. Foto: Oscar Klose, NABU Eutin.

Aktueller Beobachtungstip: Rastende Kraniche am Dosenmoor

21.10.2009

 

Derzeit rasten bis zu einhundert Kraniche im Dosenmoor. Tagsüber fliegen die Vögel auf die umliegenden abgeernteten Maisfelder, um sich von den Ernteresten zu ernähren. Abends kehren sie ins Moor zurück. Mit etwas Glück kann man die "Vögel des Glücks" im Bereich zwischen den Dörfern Großharrie und Tasdorf auf den Feldern stehen sehen. Gute Beobachtungsmöglichkeiten ergeben sich besonders in den Vormittagsstunden direkt von der Straße aus.

Zwei neue Amphibiengewässer für den "Kleinen Wasserdrachen"

25.9.2009

 

Der Beitrag ist hierhin umgezogen!

1. "Fledermausinventur" in den NABU-Wäldern

3.9.2009

 

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Besenheide (Calluna vulgaris)
Besenheide (Calluna vulgaris)

Ausflugstip: Heideblüte im Dosenmoor

21.8.2009

 

Zur Zeit blüht im Dosenmoor das Heidekraut. Besenheide (Calluna vulgaris) und Glockenheide (Erica tetralix) färben die ausgedehnten Moorheideflächen lila. Beide Heidekrautarten profitieren sichtbar von der Beweidung dieser Bereiche durch die gehütete Moorschnuckenherde: Hierdurch werden Pfeifengras und Birkenaufwuchs zurückgedrängt und so die Heide gefördert.

Stellungnahme zum geplanten "Schwalepark"

14.7.2009, überarbeitet am 3.8.

Derzeit noch ungestört präsentiert sich die Natur im Schwaletal. Doch dies soll sich ändern - Ein neues Wegenetz und vier neue Brücken sollen das Schwaletal zur Präsentation von Skulpturen zerschneiden.
Derzeit noch ungestört präsentiert sich die Natur im Schwaletal. Doch dies soll sich ändern - Ein neues Wegenetz und vier neue Brücken sollen das Schwaletal zur Präsentation von Skulpturen zerschneiden.

Der von den Planungen des Skulpturenparks (B-Plan Nr. 162 „Schwale-Tal“) betroffene Teil des Talraumes der Schwale ist trotz seiner Lage innerhalb des Stadtgebietes von Neumünster bis heute weitgehend unzerschnitten und unerschlossen geblieben. Dadurch konnte sich hier eine vor allem durch ihre relative Ungestörtheit hochwertige Grünachse im Stadtgebiet erhalten, bei der es sich um einen äußerst sensiblen Landschaftsausschnitt handelt. Nicht umsonst ist dieser Teil des Schwale-Tals Bestandteil der Hauptverbundachse des Biotopverbundsystemes im Raum Neumünster und genießt den Schutzstatus eines Landschaftsschutzgebietes (LSG „Stadtrand Neumünster“).

Dieser aus Sicht des Naturschutzes hochwertige und sensible Bereich soll nun im Rahmen der Errichtung bzw. Erweiterung des „Gerisch-Skulpturenparks“ („Schwale-Park“) durch ein Netz aus Wegen erschlossen werden. Über Dosenbek und Schwale sollen insgesamt vier neue Brückenquerungen verlaufen.

Nach § 18 LNatSchG sind in einem Landschaftsschutzgebiet alle Handlungen gesetzlich verboten, die dem Schutzzweck (u. a. Erhalt der Eigenart und Schönheit einer Landschaft) zuwiderlaufen. Die Errichtung baulicher Anlagen (Brücken!), Änderung oder Neuanlage von Wegen bedürfen einer Genehmigung (vor deren Erteilung eine naturschutzfachliche Prüfung zu erfolgen hat).

Von der Neuanlage von Wegen bedroht sind auch gesetzlich geschützte Biotope wie diese Nasswiese mit Großseggen- und Hochstaudenbeständen.
Von der Neuanlage von Wegen bedroht sind auch gesetzlich geschützte Biotope wie diese Nasswiese mit Großseggen- und Hochstaudenbeständen.

Des Weiteren handelt es sich bei den von der geplanten Wegeführung betroffenen Flächen zum Teil um Biotope, die nach § 25 (1) LNatSchG geschützt sind (Röhrichte, seggen- und binsenreiche Nasswiesen) – auch über diesen Konflikt mit gültigem Naturschutzrecht sieht die vorgelegte Planung hinweg.
Die Umsetzung des Bebauungsplanentwurfes würde damit u. U. Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht auslösen.

Weitere Kritikpunkte an der vorliegenden Planung sind: Die Angaben zu den aufzustellenden Kunstobjekten sind nur vage gefasst; so ist z. B. keine Begrenzung der Größe der Kunstobjekte im Plan vorgesehen. Die endgültige Wirkung auf die Landschaft und damit das volle Ausmaß der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Kunstobjekte ist daher nicht vorhersehbar. Bewegliche Teile an den Kunstobjekten mit einer potentiell hohen Schreck- und Scheuchwirkung auf Wildtiere werden ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Auch die angeblich dem Wohl der Allgemeinheit dienende Zweckbestimmung der Bauleitplanung – die laut Planungstext auch Grundlage der offenen Androhung der Enteignung privater Flächen (!) zur Umsetzung der Planung ist – ist nicht nachvollziehbar. Vielmehr soll der bisher wenig gestörte, schützenswerte Talraum zur Bedienung der Eitelkeiten einiger Weniger geopfert werden – dieses widerspricht klar dem Wohl der Allgemeinheit.

 

Noch bis zum 14.8.2009 liegen die Planungsunterlagen im Fachbereich IV, Fachdienst Stadtplanung, Brachenfelder Straße 1-3 öffentlich aus. Im Internet sind sie hier einsehbar. Während dieser Zeit können von jedermann Stellungnahmen zur Planung vorgebracht werden - nutzen Sie diese Chance! Unterstützen Sie auch die Initiative "Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Schwalelandschaft Brachenfeld" unter www.schwalepark.de !

Manfred vor einer der neu aufgehängten Fledermaus-Großraumhöhlen. Der Kauf wurde von der Bingo!-Umweltlotterie Schleswig-Holstein unterstützt.
Manfred vor einer der neu aufgehängten Fledermaus-Großraumhöhlen. Der Kauf wurde von der Bingo!-Umweltlotterie Schleswig-Holstein unterstützt.

Neue Fledermaus-Großraumhöhlen für die NABU-Wälder

6.7.2009

 

Insgesamt sieben neue Fledermaus-Großraumhöhlen der Hersteller Schwegler und Hasselfeldt wurden letzte Woche in den beiden NABU-Wäldern, in der "Hölle" und im "Fledermauswald", aufgehängt. Der Ankauf wurde von der Bingo!-Umweltlotterie finanziell gefördert.

 

Die Großraumhöhlen dienen sowohl als Sommer- als auch als Winterquartier für waldbewohnende Fledermausarten wie den Großen Abendsegler. In einer schon vor einigen Jahren aufgehängten Großraumhöhle überwintert seit drei Jahren eine wachsende Zahl von Tieren dieser Art, zuletzt rund 90 Exemplare.

 

Die Kunsthöhlen aus Holzbeton dienen als Ersatz für natürliche Höhlen in alten Bäumen, die zur Zeit noch nicht vorhanden sind.

Noch ein Beobachtungstip: Hochmoorperlmuttfalter im Dosenmoor

15.6.2009

 

Z. B. im Bereich des Bohlenweges läßt sich derzeit der Hochmoor-Perlmutterfalter beobachten. Die erwachsenen Falter saugen dort z. B. an den Blüten des Sumpf-Blutauges. Die Raupen hingegen fressen an Moosbeere. Damit ist die Art auf nicht zu stark degenerierte Zwischen- und Hochmoore angewiesen und entsprechend selten. Bilder des Falters und weitere Informationen finden Sie hier.

Jetzt über dem Dosenmoor gut zu beobachten: Der Baumfalke. Foto: Oscar Klose/NABU Eutin
Jetzt über dem Dosenmoor gut zu beobachten: Der Baumfalke. Foto: Oscar Klose/NABU Eutin
Beobachtungstip: Baumfalken im Dosenmoor
1.6.2009

Jens Poweleit, NABU-Betreuer der Vogelwelt im Dosenmoor, hat folgenden Beobachtungstip für einen frühsommerlichen Moorspaziergang mit Fernglas: "Zur Zeit kann man im Dosenmoor bis zu vier Baumfalken bei der Libellenjagd beobachten. Besonders in den Vormittags- und Abendstunden jagen die Falken über den offenen Moorflächen. Die Libellen werden entweder in der Luft ergriffen oder von den Grashalmen abgepflückt. Die Beute wird im Flug verspeist.Neben den Baumfalken bevölkern zur Zeit vor allem Schafstelzen, Wiesenpieper, Braun- und Schwarzkehlchen  die baumfreien Moorflächen. In den Abendstunden balzen  Bekassine und Waldschnepfe. Kraniche sind dagegen nur wenig zu sehen, da die meisten  Paare Junge führen und in dieser Zeit sehr ´heimlich´ sind. Wichtig ist, dass man Zeit und Geduld  mitbringt, da sich die meisten Vögel nicht immer offen präsentieren."
Vogel des Jahres 2009: Der Eisvogel. Foto: NABU/Delpho.
Vogel des Jahres 2009: Der Eisvogel. Foto: NABU/Delpho.

Wasbeker Eisvogel-Nachwuchs jetzt live im Internet zu beobachten!

26.5.2009

 

Seit dem 25.5. haben Internet-Nutzer die Möglichkeit, das Aufwachsen des Nachwuchses einer Eisvogelfamilie live per WebCam mitzuerleben. Die WebCam wurde in einer künstlichen Bruthöhle im Garten des Wasbeker Tierarztes und NABU-Mitgliedes Dr. Johannes Frahm installiert und überträgt 24h am Tag das Geschehen in der Bruthöhle mit sieben Jungvögeln. Zu den Live-Bildern geht es hier.

Kritik am Beschluss zum Verzicht auf Ersatz für die gefällte Reihe alter Linden am Teich

10.5.2009

 

Nachdem die Fällung der alten Linden am Teichufer und die geplante Pflanzung exotischer Ginko-Bäume an ihrer Stelle für Kritik und rege öffentliche Diskussion gesorgt hatten, eröffneten  CDU, FDP und Grüne am 7. Mai in der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses eine neue Runde in der Diskussion um die Umgestaltung des Teichufers: Überraschend beschlossen sie, nun ganz auf eine Ersatzpflanzung für die im Februar gefällten über 100jährigen Linden zu verzichten. Die SPD hatte zuvor die Pflanzung heimischer Eichen beantragt, konnte sich damit jedoch nicht durchsetzen.

Als Reaktion auf den nicht nachvollziehbaren Beschluss von CDU, FDP und Grünen haben sich die NABU- und BUND-Gruppe Neumünster, die NaturFreunde Neumünster und die Initiative Umweltfreundliches Neumünster mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit und die am Berschluss beteiligten Parteien gewandt. Hierin werden u. a. Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Beschlusses geäussert:

 

"Die Umweltschutzverbände verweisen nicht zuletzt auch auf verfahrensrechtliche Belange. Denn nach geltendem Naturschutzrecht ist die Ende Februar beseitigte Lindenreihe in zumindest gleichwertiger Weise zeitnah zu ersetzen. Insoweit sind die örtlichen Umweltschutzverbände der Auffassung, dass der Beschluss des Bau-, Planungs- und Umwelt-Ausschusses vom 07. Mai 2009, dass (vorerst) keine Bäume gepflanzt werden, geltendes Recht verletzt. Der Oberbürgermeister ist somit aufgerufen, gegen den Ausschussbeschluss Widerspruch einzulegen und die Selbstverwaltung zur Beschlusskorrektur zu veranlassen, damit die Baumreihe in der Straße Am Teich noch in diesem Jahr ersetzt wird."

 

Den Text des Briefes in ganzer Länge finden Sie hier zum Herunterladen:

Offener Brief
Offener Brief_Lindenersatz am Teich.pdf
Adobe Acrobat Dokument 9.5 KB
Jungstörche im Nest. Foto: Oscar Klose/NABU-Eutin
Jungstörche im Nest. Foto: Oscar Klose/NABU-Eutin

Adebar macht sich weiterhin rar – auch dieses Jahr nur 12 Storchenpaare um Neumünster
8.5.2009

 

Um Meister Adebar steht es weiter schlecht in Mittelholstein: Im gleich bleibenden Untersuchungsgebiet im Großraum Neumünster sind nach der Zählung unseres Ehrenvorsitzenden Peter Hildebrandt wie im Vorjahr nur 12 Horstpaare zurückgekehrt. In den Jahren 2006 und 2007 waren es immerhin noch 14 Paare. Viele Storchenhorste und Nisthilfen blieben verwaist.

Da die Elterntiere in diesem Jahr recht früh aus ihrem Winterquartier eintrafen, besteht zumindest Hoffnung zahlreichen Nachwuchs.

Zur Zeit sind die Horste in Großharrie, Kleinharrie, Fiefharrie, Groß Kummerfeld, Großenaspe, Hitzhusen, Aukrug-Homfeld, Meetzen, Krogaspe, Ellerdorf, Langwedel und Dätgen besetzt.

Text: Peter und Sandra Hildebrandt

Weitere Impressionen von der Aktion (zum Vergrößern auf die Bilder klicken!):

Bingo!-Umweltlotterie fördert NABU-Hilfe für Waldfledermäuse
26.3.2009

Aufgrund der äußerst positiven Entwicklung bei der Annahme der Fledermauskästen in den NABU-Wäldern (siehe hier) stellte die NABU-Gruppe Neumünster einen Förderantrag bei der Bingo!-Umweltlotterie - und hatte Erfolg! Die Umweltlotterie fördert die Anschaffung von insgesamt sieben neuen Großraumhöhlen mit 300,- Euro. Der Restbetrag kann durch private Spenden gedeckt werden.

Große Teile der Parzelle im Dätgener Moor werden von Birkenbruchwald eingenommen.
Große Teile der Parzelle im Dätgener Moor werden von Birkenbruchwald eingenommen.

Großzügiges Geschenk für den NABU
12.3.2009

 

Über ein besonderes Geschenk kann sich der NABU-Neumünster freuen: Claus Schlotfeldt aus Blumenthal verschenkte seine Parzelle im Großen Moor bei Dätgen an den NABU. "Die Natur gibt uns so viel. Ich möchte Ihr ein wenig zurück geben." Begründete der 71-jährige seine Entscheidung. "Beim NABU weiss ich sie in guten Händen."

 

Der größte Teil der rund 3000 qm großen Fläche wird von Birkenbruchwald eingenommen. Ein kleinerer Bereich besteht aus einer wertvollen Moorheidefläche. Diese ist Teil der letzten größeren Moorheidefläche im Großen Moor, in dem bis vor wenigen Jahren noch in großem Masstab Torf abgebaut wurde. Die auf dem kleinen Moorheidebereich der neuen NABU-Parzelle  aufwachsenden jungen Birken sollen entfernt werden, um die Heide zu erhalten und damit einen Lebensraum für moortypische Reptilien wie Kreuzotter und Mooreidechse zu erhalten.

Im Vordergrund ein Teil der Moorheidefläche mit aufwachsenden jungen Birken (im Mittelgrund links), die der Heide das Licht zu nehmen drohen.
Im Vordergrund ein Teil der Moorheidefläche mit aufwachsenden jungen Birken (im Mittelgrund links), die der Heide das Licht zu nehmen drohen.